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5 allgemeingültige Sammeltipps für Wildkräuter

Meine Top-5-Sammeltipps für Wildkräuter sind:

 

1. Pflück nur das, was du sicher kennst und brauchst!

 

Warum nicht einfach mal pflücken, zu Hause bequem bestimmen und notfalls wegwerfen?

Lieber nicht. Vielleicht ist es eine seltene Pflanze. Das weißt Du ja nicht, da Du sie nicht kennst. ;-)

Und Achtung! Auch, wenn an der Fundstelle total viel davon wächst, kann es trotzdem eine allgemein sehr selten vorkommende Pflanze sein. Du hast sie eventuell eben nur an einem Ort "erwischt", der absolut optimal für sie ist. Wo es optimal ist, lässt man sich schließlich gerne nieder, oder?

Aaaaußerdem...Du willst Dich hoffentlich nicht mit dem unbekannten Kraut vergiften, oder??? Vielleicht ist es ja gar nicht essbar und einige Wirkstoffe können schon über Deine Haut oder Schleimhaut in den Körper gelangen. 

 

"Den ollen Löwenzahn kenn ich aber! Da kann ich ja wohl einfach mal kiloweise von pflücken. Der wächst ja auch echt überall!"

Jo, stimmt vermutlich. Aber guck Dir doch mal an, welche Insekten sich so auf dem Löwenzahn tummeln. Denen nimmst Du dann ihr Essen weg, um es später im Müll zu entsorgen? Und das, wo sie es sowieso schon so schwer haben...😢

Also: NUR, WAS DU KENNST UND BRAUCHST!

 

2. Pflück keine seltenen Pflanzen!

 

Siehe auch Tipp Nr. 1 zu dem Thema. 


Schlimmer noch, wenn Du genau weißt, dass die Pflanze selten vorkommt und sie pflückst, weil sie doch so schön ist. Macht sich bestimmt gut in der Vase...Nein, sie macht sich am allerallerbesten auf einer Wiese, wie Du sie hier im Bild siehst. Vor allen Dingen, wenn Du noch öfter solche Fotos sehen möchtest, denn in der Vase vermehrt sich diese wildwachsende Orchideenart garantiert nicht...

 

3. Naturschutzgebiete sind tabu!

 

Mit ein Grund dafür: Hier gibt es vielleicht seltene Pflanzen und/oder Tiere. Wenn es nicht komplett verboten ist, das Gebiet zu betreten, weil du die Tiere stören könntest, guck Dir die Pflanzenwelt dort einmal an und staune, was es alles gibt. Wenn Du auf den Wegen bleibst, damit Du keine seltenen Arten zertrampelst, kein Problem. 😊 

 

4. Lass genug für die Insekten übrig!

 

Ich denke, dieser Punkt ist wohl mittlerweile selbsterklärend, oder? Insekten haben es verdammt schwer mit uns Menschen und allem, was mit uns zusammenhängt (Schottergärten, Pestizide, Klimawandel...). Tu ihnen lieber etwas Gutes, indem Du zum Beispiel ein paar wilde Ecken im Garten oder Balkon übriglässt oder Insektenhotels aufhängst. Wobei die wilden Ecken definitiv zu bevorzugen sind. :-) Du kannst auch insektenfreundliche Wildblumen als Nahrung für die Brummer aussäen. Dabei solltest Du beachten, dass diese auch natürlich in Deiner Umgebung vorkommen. Viele Samenmischungen enthalten Arten, die gar nicht zur Umgebung passen und vielleicht auch aus "Übersee" oder Asien kommen. Gib doch mal "Regionale Wildpflanzen und Saatgut" in die Suchmaschine ein oder "Biosaatgut". Da wirst Du sicher fündig! 😀

 

5. Meide Straßen- und Ackerränder beim Sammeln

 

Hier können wir auch typische Spazierwege drunterpacken. Die solltest Du ebenfalls meiden. Warum? Reiner Selbstschutz! Oder magst Du vielleicht Hundepippi im Essen? 😝

 

Schlimmer ist es noch an Straßenrändern, wo Du Abgase und Giftstoffe mitsammelst, und an Ackerrändern (Pestizide, Herbizide, Düngemittel...)

 

Also:


Pflanzen gucken geht in der Regel immer. Eventuell nicht im Naturschutzgebiet, und bitte auch nicht mitten auf der Autobahn anhalten, weil da was Geniales am Mittelstreifen zu wachsen scheint.


Pflanzen pflücken und essen also nur, wenn Du Dich gut auskennst. Dabei will ich Dir gerne hier helfen :-)

 

Liebe Grüße, Mela